nelly ade!

bodo am 17. November 2001 um 03:43 Uhr

also, ich bin kein großer schwätzer, und darum macht es mir auch gar nichts -also rein gar nichts, hört ihr?- aus zu bekennen, daß die von mir letzte woche angekündigte und heiß erwartete restaurant-eröffnung mit nelly furtado-kurzauftritt eine restaurant-eröffnung ohne nelly furtado-kurzauftritt war. daß heißt, vielleicht kam sie ja noch später, aber wir fanden den laden so doof, daß wir nach 20 minuten und einem prosecco wieder abgezwitschert sind. der neue inhaber war so einer vom typ ‘isch kenn se alle!’, und dabei kennt er nur seine verwandten, die freundlicherweise das eröffnungspublikum mimten. sei’s drum, keine nelly, kein beweisphoto. dafür irgend so eine der intonation nicht wirklich mächtige ’sängerin’, die mit unterstützung eines mit dem kopf wackelnden ‘gitarristen’ von ‘one moment in time’ bis ‘hotel california’ einen bunten strauß bekannter melodien präsentierte- live-mucke is halt immer dufte! das nervt, und dann auch noch robbie verpaßt, wobei mir der geballte konsens, der mir auf diversen weblogs (ganz vorne mit dabei unser eigenes) entgegen schlägt ja schon fast wieder unheimlich ist, also wenn pop jetzt noch nicht mal mehr der distinktion dient, was bleibt denn dann noch? egal, hier drei dinge die trösten:
1. ein wunderbarer filmtitel, den ich diese woche in der zeitung gelesen habe: ‘das leben ist eine vererbte krankheit, die tödlich endet’ - oder so ähnlich zumindest, denn als ich es nochmal nachschlagen wollte, habe ich den artikel nicht mehr gefunden, und selbst das ‘netz der netze’ (heidi kabel, die oma aus dem internet, hamburg 2001) konnte mir bislang nicht weiterhelfen, eigentlich nervt das auch schon wieder, weil der originalwortlaut viel schöner klang.
2. der zugegebenermaßen nicht mehr ganz taufrische turner-rmx von ellen alliens ’stadtkind’ (da muß ja eigentlich jedem überzeugten berliner das herz aufgehen), der die geschundene seele balsamiert, und den ich jetzt endlich im ‘netz der netze’ (heidi kabel, die oma aus dem internet, hamburg 2001) zum download gefunden habe.
3. kylie minogues ‘can’t get you out of my head’ incl. ihrer wundervoll selbstbewußt sexy und für sexy musik-videos ungewöhnlich unpornografischen selbstdarstellung in demselben.

und zum schluß noch etwas, das nervt: wenn man samstag morgens nach dem aufwachen mal kurz die glotze anstellt, einem irgendwelche hirnphysiologen auf 3sat etwas über maschinenförmige strukturen von gehirnen erzählen, und ein paar philosophen sich dazu in ausführungen über die unvermeidliche endgültigkeit des todes ergehen. das hab ich auch schon vorher gewußt, das muß mir aber echt niemand zum wochenendbeginn nochmal aufs frühstücksbrot schmieren. es nervt, es nervt, es nervt…, schnell ellen allien hören!

Ein Kommentar zu “nelly ade!”

  1. Andreas,

    “wenn pop jetzt noch nicht mal mehr der distinktion dient, was bleibt denn dann noch?”
    Ist ja wohl der schönste Satz des Tages. Danke.

Dein Kommentar:

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