au revoir II

bodo am 6. August 2002 um 20:59 Uhr

es ist weihnachten. ich bin bei ihr zu hause, da von wo sie herkommt, wo sie aufgewachsen ist. das ist das erste mal in meinem leben, daß ich weihnachten nicht mit meiner eigenen familie verbringe. aber irgendwie habe ich gerade zwei familien, glaube ich zumindest. ich bin in den letzten jahren ziemlich häuslich geworden, und finde es daher gut, weihnachten im kreise seiner lieben zu verbringen. das fand ich früher natürlich nicht. weihnachten an sich ist mir natürlich dennoch wurst. im hausflur ihres elternhauses befindet sich ein riesiger spiegel. vor dem stehe ich jetzt, heiligabend, kurz vor dem festtagsmenü, und überprüfe den korrekten sitz meines anzuges. sieht gut aus. dann stelle ich mich an die treppe, die in den zweiten stock des hauses führt, und schaue nach oben. am ende der treppe liegt ihr früheres zimmer. in dem befindet sie sich gerade, und zieht sich um, ich kann sie nicht sehen, ich höre sie aber, und das genügt. weil mich jetzt, wie oft wenn ich hier bin die melancholische angst beschleicht, daß es das letzte mal sein könnte, muß ich einen snapshot machen, versuchen alles genau festzuhalten, und mir gut zu merken. und als ich mich nach den feiertagen verabschiede, um den weg zurück nach frankfurt anzutreten, und noch einmal um mich schaue, da ist es tatsächlich das letzte mal, aber ich weiß es noch nicht.

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