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stefan am 17. Dezember 2002 um 04:20 UhrReview der erhaltenen Winterswap-Cds:
Vorweg noch einzwei Sachen:
Von Anfang an hatte ich nicht erwartet, dass ich nur CDs erhalten würde, die meinen Musikgeschmack treffen würden. Klar! Was ich aber erwartet hatte, dass die Leute, die sich an einer Aktion beteiligen, bei der ein besonderer Mix zu einem speziellen Thema zusammengestellt werden soll, sich ein wenig Gedanken machen. Ich war gespannt auf neue, mir unbekannte Lieder, auf eine einfallsreiche Zusammenstellung, im Grunde gerade auf die Gedanken, die sich die Leute machen würde. So gesehen wäre mir auch ein reiner Rap-Mix zum Thema Winterabend, der witzig kompiliert ist, lieb gewesen.
Noch was, ich bin wahrhaftig nicht der geborene Musikkritiker. Es fällt mir schwer über Musik zu schreiben, ohne den Texten ein übergroßes Gewicht beizumessen.
Zu den CDs:
1. Gwen-Mix von gwen’s blog
Der erste Mix, der mich erreichte und überwiegend beschauliche Stücke hieß es. Ehrlich gesagt, ich war schon etwas enttäuscht beim Hören. Kein einziges Stück, das ich nicht kannte, kein einziges Stück, das mir den Ausruf YES! oder wenigstens, ‘och, das ist aber ein nettes Liedchen’ entlockte.
Ganz okaye Lieder mitunter. Ich mag Annie Lennox ja ab und zu, gegen Suzanne Vega ist nichts einzuwenden und auch Frankie goes to Hollywood ist nicht wirklich schlecht. Aber was macht RELAX auf einer Winterabend CD mit beschaulichen Stücken? Wäre dann nicht ‘The Power of Love’ passender. Genervt war ich dann wirklich von der Streicherversion von Metallicas ‘Nothing else matters’, Elton John und Zucchero.
Und Nickelback! Ernsthaft Nickelback? Kann man das dieses Jahr wirklich noch auf eine CD brennen? Mal abgesehen davon, dass ich das Stück nie mochte.
So leid mir’s tut und nimm’s mir nicht zu übel, der Mix klingt schwer wie der Mitschnitt einer mittelschlechten Radiosendung.
2. Winterswap2002 von Doris, von der ich leider nicht weiß. ob sie auch ein Weblog führt.
Vermutung: Da hat jemand entweder ein richtig gutes Verhältnis zum Winter oder sie kann ihn auf den Tod nicht ausstehen und flüchtet deshalb zu Brasil.
Durchaus schöne Stücke und die meisten mir völlig unbekannt. Omara Portuondo und Cesaria Evory gefallen mir richtig gut. Grundsätzlich kann ich aber leider und das ist insofern dann eben einfach Pech für mich, mit dieser Südamerikanischen Musik meist wenig anfangen.
Ebenfalls überraschend und mir unbegreiflich warum inmitten dieses südamerikanischen Mixes plötzlich Rosenstolz mit ‘Schlampenfieber’ auftaucht. Üble Band, übles Lied!
3. Winterswap von Sophia
Gottseidank.
Da hat sich doch jemand Gedanken gemacht, was sie auf eine WinterCD bringt. Insgesamt mir etwas zu sphärisch, vor allem am Anfang, aber man erkennt, warum die Lieder auf der CD sind. Sehr gut gefallen mir hipkiss und lisa germano. Auf jeden Fall eine winterliche CD.
Ganz witzig außerdem, dass bei der Zusammenstellung von Rolands CD, dieses dieses Huschke-Liedchen ausschied und ich jetzt wohl der einzige mit zwei Huschkeliedern im Winterswap bin.
4. ronsens felt the winter von Roland
Was soll ich sagen, sehr schöner, durchdachter Mix im Abseitigen. Problematisch finde ich immer noch den Weihnachtssong am Anfang. Roland das ist ein Weihnachtslied. Lässt man das Glockenklingen im Lied weg, nennt auch der Text das gesamte Wortnetz der amerikanischen Weihnacht: Carolling, Mistletoeing, Marshmellows etc. Und nur weil ‘ghost stories’ auftauchen das ganze mit Halloween in Verbindung zu bringen? Wegen der ‘gay happy meetings’ ließe sich notfalls auch noch eine Verbindung zum Christopher Street Day herleiten. Davon abgesehen beginnt kurz nach Hallowe?n in USA die Weihnachtszeit.
Jedenfalls: Schöne CD. Ganz großartig: Die einstürzenden Neubauten und natürlich Low. In Metal ist mein absolutes Lieblingsstück auf der Platte.