big bang

stefan am 27. August 2001 um 00:18 Uhr

Mal wieder ein bisschen Bildungsbloggen: Heute vor 118 Jahren war der größte, jemals von Menschen registrierte Knall zu hören. Am 27.08.1883 explodierte der Krakatau, ein Vulkan der seit 1680 geschlafen hatte. Auf der Insel Rodriguez, 4600 km südwestllich berichtete ein Polizist, den Krach von schwerem Geschütz von Osten gehört zu haben. Im australischen Alice Springs, 3500 km südöstlich hörten ebenfalls viele Menschen fremdartige Explosionen aus Nordwest.
Der Krakatau, der bis dahin eine Landmarke darstellte, an der sich die Schiffe durch die Sunda-Straße orientieren konnten, sprengte sich dabei selbst in die Luft. Die Explosion entsprach einer Explosion von 200 Megatonnen TNT. (Die Atombombe von Hiroshima entsprach einer Explosion von 20 Kilotonnen TNT)
Die Asche des Krakatau flog bis zu 80 km hoch. Noch zwei Jahre danach waren in Amerika wegen der Rußpartikel die großartigsten Sonnenuntergänge zu verzeichnen.
Viel schlimmer als die Asche waren allerdings die Wellen, die durch die Explosion und den in sich zusammenstürzenden Krater verursacht wurden. Die Küsten von Java und Sumatra wurden von einer mehr als 40 Meter höhen Welle überflutet. Und selbst im Ärmelkanal waren die Auswirkungen noch messbar. Auf Java und Sumatra wurden 165 Dörfer zerstört und mehr als 36.000 Menschen getötet.

Doch neben den faszinierenden Sonnenuntergängen hatte die Explosion weitere Vorteile. Der Fischfang war für eine ganze Zeit einfacher. So lautet ein Teil eines Telegramms aus dieser Region und Zeit: “fish dizzy and caught with glee by natives”.

4 Kommentare zu “big bang”

  1. marek,

    Am Wochenende habe ich von Dir gelernt, dass der Schall unter Wasser viermal so schnell uebertragen wird. Was waere dann passiert, wenn in Australien ein Surfer nur ein Ohr ins Wasser gehalten haette? Haette der den Ursprung besser lokalisieren koennen? Oder waere einfach nur sein eines Ohr nass geworden, waehrend das andere trocken geblieben waere?

  2. stefan,

    nein, er hätte es viermal früher gewusst.;-)

  3. Julia,

    Aber dann wäre doch das 4? kalte Wasser durch die Druckwelle von unten hoch gekommen, das ja schwerer, wenn auch nicht dichter ist und hätte das Ohr des Surfers beim Wiederabsinken (wg. der Schwerkraft, die auch vor Wasser nicht Halt macht) mit auf den Meeresboden gerissen, dabei wäre die Anzahl der Moleküle gleich geblieben, während sich das Volumen vergrößert hätte. So Ihr Hobby-Physiker, das müßt Ihr jetzt bis zum nächsten See-Ausflug austüfteln ;-)

  4. Eva Forler,

    Mal die Sendung über “Supervulkane” der BBC gesehen? Absolut sehenswert, total spannend. Kommt immer mal wieder im Fernsehen.

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