MINORITY REPORT
stefan am 26. Juni 2002 um 07:14 UhrAuch ich bin mal wieder auf die Werbung reingefallen und habe mir eben Minority Report angeschaut. Unterhaltung, dachte ich.
Leider muss ich Andreas in fast allen Punkten widersprechen. Recht hat er insofern als A.I. was Langeweile und Kitsch angeht nur scher zu toppen ist. Recht hat er auch, was das Product Placement betrifft.
Aber auch dieser Film war einfach langweilig. Von Anfang an ist klar, wer der Böse ist. Die Story ist fadenscheing und dünn und besteht aus den üblichen Verfolgungsjagden, technisch aufgepeppten Prügeleien, Hightech-Firlefanz und dem klassischen Versprecher des Bösen gegen Ende, das den schon sicheren Sieg wieder zunichte macht. Ausser einigen netten Computeranimationen (es ist auch eine so schlechte dabei, wie ich sie seit Jahren nicht mehr gesehen habe.), ist nicht viel. Zwischendrinn dann ein bisschen Comedy (Cruise beißt in ein verschimmeltes Sandwich und trinkt Milch, deren Haltbarkeitsdatum seit mehreren Jahren abgelaufen ist.) ohne dass diese Sequenz einen Sinn oder eine Einbindung in die Handlung hätte.
Und was den Kitsch angeht: Nicht genug damit, dass die Familie am Ende wieder hergestellt, Mama wieder schwanger und alles Nina-Ruge-gut ist. Cruise muss der Mama auch noch über den runden Kugelbauch streicheln. Die Idylle (das Haus der Ehefrau) exitiert die ganze Zeit und kann am Ende grundsätzlich wieder hergestllt werden.
Precogs sind die Kinder von Junkies. Die meisten sterben, einige aber überleben und diese können die Zukunft sehen. Aber natürlich nur das Böse. (Here you sit grounded, \’cause you smoked weed and your parents found out. Loose your parents trust and you can kiss your social life goodbye.)
Und wenn der Film eins ist, aber mit einer anderen Erwartung bin ich auch nicht ins Kino, dann Mainstream.
Ja, er ist Mainstream und es tut mir leid wenn das in meinem review anders klang. Versatzstuecke aus Blade Runner und anderen Kalssikern machen ihn sicher auch nicht zum Kult, aber vermutlich war ich kannte die Geschichte von P.K.Dick und war mit deren Umsetzung dann doch recht zufrieden.
(schoen auch dein Zitat aus der wie ueblich banalen Antidrogen-Kampagne der US-Regierung.)