hot in herre
bodo am 9. Juli 2002 um 18:24 Uhrja, also verdammt heiß heute. was soll man denn bei so einer unmenschlichen hitze schon groß unternehmen? den nächsten park aufsuchen, und im schatten vor sich hindämmern, dachte ich mir. und da hatte ich mir schnell was rausgesucht: und zwar den humboldthain in wedding. nicht allein deswegen, weil er ziemlich nahe an meinem domizil liegt, nein vielmehr auch, weil ich gelesen habe, daß sich inmitten des hains ein hügel befinden soll, 83m hoch, bescheiden zwar, aber das ist halt berlin in berlin in brandenburg, if you know what i mean, official flachland-windrad-zone. hügel jedoch, auch bescheidene, sind immer gut, alldieweil: sie können potentiellen heimweh-attacken gezielt vorbeugen. ich mach mich also auf über den ex-mauerstreifen durch das, soweit ich das bisher ermessen kann wirklich sagenhaft häßliche wedding, und erklimme nach einer einstündigen verschnaufpause auf den rasenflächen des hains den gipfel, und siehe da: bingo! was 83 m höhenunterschied schon ausmachen können. eigentlich ist der hügel nämlich eine alte, bewaldete bunkeranlage, und obendrauf hat’s spitzenmäßige betonplattformen, die einen tollen panoramablick bieten.
auf dem weg nach hause habe ich mir schließlich noch die zutaten für ein annehmbares gute nacht-mahl besorgt, wobei ich in der schlange von einigen berlinernden und streng riechenden alkoholikern umgeben war, die sich mit ‘bauerntrunk’ und ’sangria’ in 1,5 literflaschen versorgten, aber jeder für sich, will sagen, sie bildeten keine gemeinsame gruppe. das alles und manch andere details drängte mir den schluß auf, daß es sich bei wedding eher um einen ‘proletarischen’ stadtteil handeln müsse.
ansonsten brüte ich, wie ich befürchte, was aus, erkältung oder so. aber was soll ich jammern, schließlich bin ich ja nicht zum vergnügen hier, sondern auf der flucht.
deine berliner stadterkundungen könnten mit stefans new york-forschungen eine hübsche korrespondenz bilden.
Wedding vs. Long Island, sozusagen?! Blogging goes Baedeker.