london-weekend
stefan am 16. September 2004 um 07:14 UhrLetztes Wochenende, besser gesagt Freitag bis Montag, verbrachte ich in London. Ein kleinerer b3ta-bash stand an, ‘100% of gibbon’ hatte Geburtstag und eingeladen.
Da ich momentan nicht allzu viel zu tun habe, entschloss ich ich, die Leute von b3ta endlich einmal kennen zu lernen, buchte ein Billigflugticket, hoffte, bei ‘Gibbon’ übernachten zu können, packte meine sieben Sachen und los ging’s.
Komischer Weise war ich gerade mal bis zum Alexanderplatz gekommen, als mich zwei Mädels aus London nach dem Weg zum Flughafen Schönefeld fragten. Nachdem ich erklärt hatte, dass ich ebenda auch hinmüsse, saßen wir zusammen im Airport Express und unterhielten uns. Natürlich fragten die beiden, was ich denn in London vorhätte und waren, nachdem ich Ihnen erklärte ‘I’m having sort of a blind date with some guys over the internet’ nicht davon abzuhalten, mir Ihre Email-Adressen zu geben, ‘just in case they’re a bunch of weirdoes’. Da meine Übernachtung noch nicht ganz gesichert und wirklich nicht klar war, ob es sich nicht wirklich um einen ‘bunch of weirdoes’ handelte, dankte ich artig und nahm ich die Email-Adressen sicherheitshalber erst einmal an.
In London angekommen, schaffte ich meinen Rucksack zur Gepäckaufbewahrung in Victoria-Station und schlenderte anschließend wesentlich erleichtert durch Richtung Soho.
Es war ziemlich exakt elf Jahre her, dass ich das letzte Mal London besuchte. Zu jener Zeit machte ich einen kleinen Urlaub mit [url=http://www.ronsens.de]Roland[/url] und war bis auf das damals völlig neue ‘Ministry of Sounds’, das wir eher durch Zufall entdeckten, von London ziemlich enttäuscht und hatte beschlossen London nicht so schnell wieder mit einem Besuch zu beehren. Nun, elf Jahre waren um und ich wollte London eine neue Chance geben.
Und zu Recht: Viel hat sich verändert: Der Kreisverkehr vor dem Buckingham Palace ist inzwischen eine Fußgängerzone. Naja, vor allem gibt es inzwischen Caf?s, wo man nur hinschaut. Und die hatten mir damals wirklich gefehlt. Ich mag keinen Tee und brauche meine Kaffee, weshalb es mich die folgenden Jahre eher in die südlichen Gefilde zog. Eigentlich müsste hier ein Satz über den Vorteil südlicher Gefilde bezüglich des Wetters folgen, komischer Weise schien aber jedes Mal, wenn ich in London war, die Sonne, so dass ich mich diesbezüglich nicht beschweren kann. Jedenfalls, mit den Caf?s kam auch eine gewisse, äußerst angenehme Entspannung in die Stadt. Naja, gut, es hat sich nicht so viel verändert, aber London gefiel mir wieder.
Wie gesagt, noch war meine Übernachtung nicht gesichert, und so machte ich mich auf ins nächste Internetcaf?, um zu sehen, ob ‘Gibbon’ mir eine Nachricht hatte zukommen lassen: Nichts! Ich hinterließ ihm eine Mail mit meiner Handynummer und hoffte, dass er sich noch bei mir melden würde und wurde langsam etwas nervös.
Jedenfalls hatte ich mich mit jemandem, der sich reckless_rik nannte, in einem Pub verabredet, dummerweise allerdings, ohne mich zu beschreiben und ohne zu wissen, wie er aussah. Es kam natürlich, wie es kommen musste: Ich stand im Pub und wartete, ohne zu wissen auf wen, als plötzlich ein Mensch herein kam, der offensichtlich jemanden suchte. Ich sprach ihn an: ‘Hi, are you reckless Rick?’ Als ich das verständnislose Gesicht meines Gesprächspartners sah, wurde mir erst klar, was ich da gerade gefragt hatte, entschuldigte mich und wartete weiter. Nachdem sich ‘Gibbon’ gemeldet hatte, der sich später mit uns treffen wollte, stellte sich der rücksichtslose Richard neben mich und vor. Wir trafen die anderen b3taner und es wurde eine feucht-fröhliche Nacht. Mein Gott, diese Engländer trinken wie die Verrückten. Betrunken und müde fiel ich in der Wohnung meiner Gastgeber ins Bett.
Nachdem ich amnächsten Tag meine Sachen abgeholt hatte, machte ich noch einen Spaziergang zum [url=http://www.londoneye.com/]London Eye[/url], das jedoch wegen dieses Batmans oder Spidermans gesperrt war. Ich besuchte ein mir empfohlenes Pub, um dort zu essen und eine Grundlage für die geplante abendliche Trinkerei zu schaffen, denn um 17.00 Uhr sollte der Geburtstag losgehen.
Dort traf ich ca. 40 andere B3taner, es wurde viel erzählt und, wie erwartet, getrunken. Allesamt nette Leute, weirdoes, sicher, aber nette weirdoes.
Um 11 Uhr ging es zu Gibbons nach Hause. Schon reichlich tipsy wurde dort X-Box-Karaoke gesungen, Billiard gespielt und weiter getrunken. Irgendwann hatte ich genug und ging zu Bett. Als ich wieder aufstand, waren die von der Party Übriggebliebenen schon wieder dabei, Bierdosen und Gin-Flaschen zu leeren. Aber alle hatten Hunger und so ging’s in den Pub zum Lunch:
[url=http://www.ukstudentlife.com/Britain/Food/Cooking/Roast.htm]Beef and Lamb with vegetables, Yorkshire Pudding and Gravy[/url]. Lecker, lecker, lecker. aber ich hätte wohl auch [url=http://www.bellaonline.com/articles/art7176.asp]Black Pudding[/url] gegessen.
Erledigt verbrachte man den restlichen Tag mit X-Box spielen, Filme schauen, Chips essen und trinken. ich Cola, die anderen Bier und Wein. Ein äußerst männlicher Tag.
Den nächsten Tag verbrachte ich noch einmal mit einem Spaziergang durch Camden Town, bevor ich nach einem weiteren leckeren Swordfish-Lunch die Heimreise antrat.
Einige Dinge, die auffielen:
Das NHS ist an sich ja keine schlechte Idee, aber was die Zahnheilkunde betrifft, scheint NHS überhaupt nicht zu funktionieren. Obwohl ich im Bus mehrmals auf Schulkinder traf, die ausnahmslos Zahnspangen trugen, habe ich nie so viele Menschen mit fehlenden, grauen, braunen oder völlig schief stehenden Zähnen gesehen.
Käse! Briten scheinen von Käse geradezu besessen. Regelmäßig hörte ich Antworten wie ‘Put a thin layer of cheese on it. Works everytime.’ oder ‘Hey, everybody loves cheese!’ Keine Ahnung warum. Ähnlich verhält es sich mit Stöcken. ‘Hit it, hit it with a stick! And poke the eyes out.’ ‘Use a stick, always helps!’.
Die Briten scheinen momentan außerdem so etwas wie ein Manta-Fieber durch zu machen. Allerdings sind es nicht Mantas, sondern [url=http://www.fordcapri.co.uk/]Ford Capris[/url].
elf jahre, ey. man müsste aber erwähnen, dass wir da auch n bisschen ignorant durchgetapert sind durch die stadt, nicht so recht was mit uns anzufangen wussten. ich weiss ehrlich gesagt auch nicht, ob sich der punkt großartig geändert hat.
naja, wir tapern zumindest nicht mehr so viel durch Städte.
kann ich echt nicht nachvollziehen, jungs. london war schon vor 11 jahren geil.
sagichja, lag wohl eher an uns
mag ja sein, die Caf?s haben mir aber wirklich gefehlt.
komisch. die gab’s doch damals auch schon. sogar mit echtem kaffee.