Februar 2001

collegefilm

stefan am 26. Februar 2001 um 13:21 Uhr | link

Übrigens scheint der Collegefilm noch ein Dasein in Skandinavien zu fristen. Unter der Suchanfrage “Collegefilm” zeigt Google mir fast nur schwedische und norwegische Seiten. Wie das wohl kommt?

collegeboys

stefan am 26. Februar 2001 um 12:40 Uhr | link

Anlässlich einer vor kurzem stattgefunden habenden Juristenparty erinnerte ich mich des Genres Collegefilm, das in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts seine große Blüte gehabt zu haben scheint. Eine Rolle, meist die der Bösen, übernahmen in diesen Filmen die Studentenverbindungen (alphabetagammadeltaetc.). Diese Verbindungen bestanden aus den schönen, reichen Jungs, sie fahren dicke Autos, sie veranstalteten die coolsten Parties und immer waren die Cheerleaders die Freundinnen der schönen reichen Jungs, wodurch gleichzeitig die schönsten Mädels auf den coolsten Parties waren.

Das Genre der Collegefilme scheint fast ausgestorben. Doch die Rolle der Bösen gibt es noch. Die Juristenparty wurde organisiert von - man glaubt es kaum - Juristen. Doch Jurist ist nicht gleich Jurist. Es gibt auch böse. Diese Sorte Partyjuristen besteht auch nur aus schönen, reichen Jungs und 10 % Adel müssen auch noch dabei sein. Sie machen die angesagten Parties, und die schönen Mädels sind ebenfalls nicht weit.
Und wie im Film sind die meisten Hohlköpfe (Ich befürchte Big Brother zeigt mehr Reality, als ich wahr haben will).

Nun gab es im Collegefilm natürlich auch immer die Rolle des Guten, des Jungen, der nicht so cool war, der kein oder nur das Auto seines Großvaters fuhr, der aber einfach liebenswert war. Und am Ende verliebte sich meist die Frontfrau der Cheerleader in diesen Jungen, da sie witzig und schlau war (schön war sie eh, sie war ja Cheerleaderfrontfrau) und bemerkte, wie liebenswert er war.

Hab ich erwähnt, dass ich ungeheuer liebenswert bin? (Auto hab ich auch keins.)

frühlingsmartini

stefan am 23. Februar 2001 um 14:17 Uhr | link

Pünktlich zur heißen Zeit in Köln wird’s in Berlin wieder Winter. Und ich hatte schon gehofft, dass der Lenz den Winter vertrieben hätte. Vor einer Woche saß ich doch schon mit Roland und Valeska in einem Straßencafe in der Sonne und Valeska hatte ihren traditionellen Frühlingsmartini. Und jetzt? Dichtes Schneetreiben. 10 cm liegen schon.

kinderkrankheiten

stefan am 22. Februar 2001 um 17:36 Uhr | link

Im Moment ist der Wurm drin. Erst zerschießt Blogger meine kompletten templates, dann krieg ich überhaupt keine Verb?ndung mehr, es dauert ewig bis meine Seite geladen ist und dann geht auch noch mein TCP/IP über den Jordan. Und ich scheine da ja nicht allein zu sein. Dass es die flatrate auch nicht mehr lange machen wird, will ich nur am Rande erwähnen. So jung sind das Internet und der Computer nun auch nicht mehr, als dass das alles noch als Kinderkrankheit durchgehen könnte.

ichthys

stefan am 21. Februar 2001 um 14:50 Uhr | link

Als ich vor Jahren zum ersten Mal in den USA war, fiel mir an einigen PKW ein kleiner Aufkleber auf, von dem ich begeistert war. Als damals bekennender Atheisten aber christlich gebildeter 19-Jähriger kannte ich natürlich das linke Zeichen und seine Bedeutung, selbst wenn dort Ichtys stand. Der Religionsunterricht hatte seine Spuren hinterlassen.

Das Zeichen rechts war es aber, welches mir durch meinen Aufenthalt in den USA neu vermittelt wurde. Auch der Biologieunterricht war nicht spurlos an mir vorübergegangen. Inzwischen ist das Bildchen wohl einigermaßen bekannt und auch meine Begeisterung hat sich etwas gelegt (ganz witzig find ich’s aber immer noch).

Neu war mir aber bis vor kurzem, wie viele andere Fischzeichen es inzwischen gibt. Unter anderem dieses:

referrer

stefan am 20. Februar 2001 um 23:09 Uhr | link

Oh, ich hab einen netten Referrer: Heimchen kommt auf Platz 8 bei Google: bizeps bewundern. Zwischen “Dr. Usus rettet das Universum - Teil 1″ und “Frank Ruttloff Fanclub - Forum: Frank Ruttloffs Muskelbody … “

grand prix

stefan am 20. Februar 2001 um 22:18 Uhr | link

Bisher ging der ganze Zirkus von wegen Grand Prix nicht ohne Grund weitgehend an mir vorbei. Die Sache mit Gottschalk bekam ich auch nur irgendwie am Rande mit. Aber jetzt hab ich erfahren, dass die Gruppe “Love Rocket” nicht mitmachen darf beim Kampf der Wagen und Gesänge, der auf Norwegens Landesenge der Europäer Stämme froh vereint. Dabei hatten die doch den vereinenden Titel: Ich bin die kleine Geile gegen Langeweile. Was soll man sagen? Schade? Auch egal.

richter

stefan am 20. Februar 2001 um 21:45 Uhr | link

Manchmal bin ich ein klein wenig stolz auf unsere Richter und Richterinnen. Die richterliche Unabhängigkeit scheint besser zu funktionieren, als ich das jemals gedacht hätte. So haben sich die Richter meines Wissens bisher zum Beispiel nicht von der allgemeinen Nazi-Hysterie anstecken lassen, sondern ruhig ihre Urteile gefällt, auch wenn dabei Urteile entstanden, die mancher für zu milde hielt. Auch die Forderungen unseres gutmeinenden Bundestagspräsidenten nach schnelleren und härteren Strafen für rechte Gewalttäter scheinen sie nicht beeinflusst zu haben. Und das ist ganz gut so. Schließlich gehört das Recht auf ein ordentliches gerichtliches Verfahren zu den Grundpfeilern einer Demokratie.

Nicht dass alles super ist, was an Urteilen so verkündet wird, aber heute entschied das Bundesverfassungsgericht ganz entgegen der sonstigen gesellschaftlichen Entwicklung (Großer Lauschangriff, verdachtsunabhängige Kontrollen durch Polizei und BGS, Kamerainstallation an sozialen Brennpunkten z.B. Berlins usw.) dass eine Hausdurchsuchung nur in engen Grenzen möglich ist. In engeren als bisher angenommen. In den Leitsätzen des Urteils heißt es unter anderem:
a) Der Begriff “Gefahr im Verzug” in Art. 13 Abs. 2 GG ist eng auszulegen; die richterliche Anordnung einer Durchsuchung ist die Regel, die nichtrichterliche die Ausnahme.
b) “Gefahr im Verzug” muss mit Tatsachen begründet werden, die auf den Einzelfall bezogen sind. Reine Spekulationen, hypothetische Erwägungen oder lediglich auf kriminalistische Alltagserfahrung gestützte, fallunabhängige Vermutungen reichen nicht aus.

Wenn das nicht mal ein erfreuliches Urteil ist. Und da kann man doch ein klein wenig stolz sein auf unsere lieben Bundesverfassungsrichter und -richterinnen.

wenn der adler steppt

stefan am 19. Februar 2001 um 15:00 Uhr | link

Grundsätzlich bin ich kein großer Karnevalist. (Wie lautet eigentlich das Pendant beim Fasching?) Und ein Grund nicht nach Köln, sondern nach Berlin zu ziehen, war, dass es in ersterer Stadt eine fünfte Jahreszeit gibt und in der letzteren nur deren vier, obwohl man machmal meint hier gäbe es nur den Winter. Trotzdem kommt man zur jetzigen Zeit nicht umhin, doch etwas von der allgemeinen Närrigkeit wahrzunehmen. Das fängt an bei den kreativ-witzigen Plakaten, die einem mitteilen, dass ohne Führerschein das ganze Jahr Aschermittwoch sei (und ich denke: ja und?) und hört auf, wenn man beim zappen zufällig in eine der vielen Karnevalssendungen zappt und doch kurz hängen bleibt, weil man sich an die Zeiten erinnert, in denen man mit dem Opa und der Oma die damaligen Aufzeichnungen der Karnevals-Sitzungen verfolgte.

Und es hat sich kaum etwas verändert. Bei den Kölner glucken immer noch “De Höhner” und sehen aus wie die Scorpions in einem Wer-hat-den-kreativsten-Schnurrbart-Wettbewerb. Und die Meenzer versuchen sich wie eh und je in politischer Agitation. Und über Düsseldorf weiß ich immer noch nichts.
Doch etwas hat sich verändert. Neben die drei Hochburgen Mainz, Köln und Düsseldorf hat sich eine vierte Hochburg geschoben:
Das närrische Treiben im Preußenland Brandenburg, das unter dem Titel “Heute steppt der Adler” firmiert und dieses Jahr aus der närrisch-frohen Stadthalle Cottbusses übertragen wird. (dazu gibt’s ne Chronik, die sich lohnt) Dort herrscht eine Stimmung zwischen einer Betriebsratssitzung und einem kläglichen Miss Brandenburg-Wettbewerb. Die Cottbusser Narren schauen etwas traurig in ihr Bierglas und nur ab und zu zuckt ein kleines Lächeln über ihr Gesicht, wenn “Die Landeier” ein anzüglich Witzchen über den Doktor, Erna und deren Unterleibsprobleme machen. Unglaublich, aber wahr: die Länge der Bärte der Witze nimmt propotional zur Dauer der Veranstaltung noch zu.
Alles in allem aber immer noch kein Grund von Berlin nach Cottbus zu ziehen, zumal man nicht weiß, ob nicht im nächsten Jahr der Adler im noch karnevaleskeren Frankfurt an der schönen blauen Oder steppt.
Aber zugegeben, beim Schauen überkam mich ein wenig ein zugleich mitleidiges und freundliches Gefühl. Nicht dass das eine Auge weinte, während das andere sich ob der deftigen Witze den Bauch halten musste vor lachen, aber dass der altbackene Humor der Karnevalsendungen noch existiert und bei anscheinend nicht wenigen Menschen auch noch funktioniert, hatte eine beruhigende Wirkung. Es muss nicht immer Stefan-Raab-Brei und ein Witz auf Kosten des individualisierten Idioten sein. Leider kann mich trotzdem eher eine Sendung Stefan Raab anschauen, als eine Sendung “Karneval Classics” (auch n schöner Titel). Aber vielleicht begehe ich der Erinnerung halber den Rosenmontagsumzug.

schwenkfutter

stefan am 18. Februar 2001 um 16:57 Uhr | link

Peter Praschl erwähnt die “Schwenkfutter-Lesben”. Was um Himmels Willen ist denn eine Schwenkfutter-Lesbe?


akzent