Schon erstaunlich! Plötzlich sind Freizeitparks wieder groß in Mode und in aller Munde. Ok, da gibt es die neue Holzachterbahn im HeidePark Soltau und die neue GeForce-Achterbahn im HolidayPark Hassloch. Aber die eigentlichen Attraktionen sind inzwischen doch abgeschafft. Ich erinnere mich noch, dass es im HolidayPark, in dessen Nähe ich groß wurde und in den mehrere Kindergeburtstagsausflüge meiner Freunde führten, bis Ende der 80er Jahre ein Attraktion beherbergte, die mir schon als Kind suspekt war.
Es gab ein Lilliputaner-Dorf. In einer Art Wagenburg, bestehend aus fünf oder sechs Bauwagen, wohnten Lilliputanerfamilien. An diesen Wagen wurde man vorbeigeschleust und konnte dann durch die Fenster niedlichen Menschen in ihrer niedlichen Wohnung bei ihren niedlichen alltäglichen Verrichtungen zuschauen. Grotesker wurde das ganze noch dadurch, dass diese Menschen wohl Tracht tragen mussten. So sah man den Lilliputanervater in bayrischen Lederhosen und seine Frau in Dirndl. Für das Kuriositätenkabinett fehlte nur die bärtige Frau und der Mann mit den zwei Köpfen.
Während dieses Schauspiel im Zuge der politischen Korrektheit abgeschafft wurde, gibt es allerdings doch noch immer eine Attraktion, die mich damals wie heute begeistert:
Die tanzenden Fontänen.
Ein Lilliputaner (heute heißt es dazu:”[…] wird von einem kleinen Herrn vorgeführt.”), gekleidet im violett-glitzerden Frack, spielte Melodien aud einer Orgel und rhythmisch dazu hoben und senkten sich Fontänen. Da die Fontänen von unten von immer anderen Lampen angestrahlt wurden, änderten sie fortwährend ihre Farbe. Wahrhaftig, eine Symphonie aus Licht, Musik und Farben.