September 2001

istgh

stefan am 23. September 2001 um 00:23 Uhr | link

Schöner Aufsatz (pdf) über die Gründung eines Internationalen Strafgerichtshofes.

erst heute

stefan am 22. September 2001 um 10:36 Uhr | link

“A mourning nation weeps and wails
but keeps the sales
of evil tabloids healthy;
the poor protect the wealthy
in this world…..”

tributetoheroes

stefan am 22. September 2001 um 04:09 Uhr | link

Nachdem ich gestern Nacht noch Teile des Benefizkonzertes in den USA sah, erscheint mir der Großteil des US-amerikanischen Volkes noch fremder. Diese Mischung aus romantisch verklärtem Patriotismus, naiv-verzückter Religiösität, rosa Plüsch und immer wieder beschworenem Durchhaltewillen ist mir völlig fremd.

autokauf

stefan am 22. September 2001 um 04:02 Uhr | link

Gerade hab ich Christoph im Kaiser’s getroffen. Er will sich ein neues Auto kaufen. Promi-Gigolo passt irgendwie doch nicht.

scharia

stefan am 21. September 2001 um 07:40 Uhr | link

Wenig Wissen um die Scharia:
Nach der Scharia dürfen Versicherungen eigentlich gar nicht (höchstens genossenschaftlich organisiert) abgeschlossen werden. Die Scharia verbietet den Moslems das Glücksspiel. Ein Versicherungsvertrag enthält aber Momente eines Glücksspiels (zumindest für die Versicherungsgesellschaften). Sie erhalten regelmäßige Beiträge in der Hoffnung, dass der Versicherungsfall nicht eintreten wird. Sie wetten sozusagen mit dem Versicherungsnehmer um den Eintritt des Versicherungsfalles.
Des weiteren muss nach der Scharia bei einem Vertrag sowohl Objekt des Vertrages, als auch Summe des zu zahlenden Preises bei Vertragsschluss feststehen. Beides ist bei Versicherungen auch nicht der Fall. Keiner weiß, ob der Versicherungsfall eintreten wird und keiner weiß, welche Summen bis zum Schadenseintritt bzw. bei Schadenseintritt zu zahlen sind.
So zynisch es klingt: Da nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Afghanistan nur noch die Scharia gilt, könnte die Versicherungswirtschaft einem Militärschlag gegen Afghanistan wohl gelassen entgegensehen.

speech

stefan am 21. September 2001 um 01:52 Uhr | link

Obwohl Hillary Clinton immer etwas gelangweilt schaute, stand doch auch sie sage und schreibe innerhlab von 40 Minuten 26 mal auf, um Bush bei seiner Rede vor dem Congress zu applaudieren. Nicht viel Neues hörend war es nett zu anzusehen, wie sich Bush seinen Weg durch die Abgeordneten zum Rednerpult bahnte und dabei an die Damen Küsschen hier und Küsschen da verteilte.

tv

stefan am 20. September 2001 um 04:03 Uhr | link

“Ich habe keinen Fernseher, ich will nie mehr fernsehen. […] Die Fakten sind mir genauso bekannt. Am Fernsehen hätte ich rein gar nichts erfahren - und die Bilder des Grauens erspare ich mir gerne. Die simultane Abbildung einer Katastrophe hat nichts mit Information zu tun. Je intensiver gesendet wird, um so weniger weiß man im allgemeinen. Es werden auch ständig die gleichen Bilder ausgestrahlt. Diese Exzesse werden zu einer großen Gefahr für die Information.”
Paul Virilio in der FAZ.

“das Undenkbare, das geschah, war schon Gegenstand der Fantasie, sodass Amerika in gewisser Weise dem begegnete, worüber es fantasierte, und das war die größte Überraschung. […] Leider erinnert die mögliche Wahl Afghanistans an die Anekdote von dem Irren, der unter einer Straßenlampe nach seinem verlorenen Schlüssel sucht; auf die Frage, warum er da sucht, wo er den Schlüssel doch in der dunklen Ecke weiter hinten verloren hat, antwortet er: “Aber bei starkem Licht sucht man doch viel leichter!”
Slavoj Zizek in der Zeit

Mudschahedin

stefan am 18. September 2001 um 10:51 Uhr | link

Während eines Ferienjobs zur Schulzeit lernte einmal ich einen Mudschahod (Krieger Gottes; Sing. von Mudschahedin) kennen, der in Deutschland Asyl suchte. Ein Chirurg, der jetzt in einer Felgenfabrik arbeitete. Er erzählte von einem faszinierenden Gesellschaftsmodell, das in Afghanistan bis zum Einmarsch der Sowjets gegolten habe. Ich habe keine Ahnung, ob er mir Mist erzählte oder nicht.
Danach rackert sich eine Generation ab, um Reichtümer aufzuhäufen, während die nächste Generation diese dann verprassen durfte. Die nächste Generation hatte wieder Pech und musste schuften usw. Das für ihn tragische war, dass er in der Verprass-Generation geboren war.

kurzgeschichte

stefan am 18. September 2001 um 09:39 Uhr | link

Erinnert sich noch jemand an diese Geschichte. Wir lasen sie in der fünften oder sechsten Klasse im Religionsunterricht. Jedenfalls machte sie mir damals 12- oder 13-jährigen die Gewaltspirale klar.

Wir wohnten im dritten Stock mitten in der Stadt und haben uns nie etwas zuschulden kommen lassen, auch mit Dörfelts von gegenüber verband uns eine jahrelange Freundschaft, bis die Frau sich kurz vor dem Fest unsre Bratpfanne auslieh und nicht zurückbrachte.

betroffenheit

stefan am 16. September 2001 um 07:49 Uhr | link

Die allgemeine Betroffenheit treibt inzwischen allzu strange Blüten. Im Videotext zu Top of the Pops war gestern zu lesen:
“Folge 148 steht im Zeichen der schrecklichen Ereignisse in den USA. Top of the Pops wird am Samstag, den 15.09.01, ausschließlich Balladen zeigen.”


akzent