Gestern waren wir im ‘tribe’, 1st Avenue/8th Street. Zufallig sind wir da wohl in den Inschuppen geraten. Lauter coole, schicke Leute. Und die Achtziger sind hier schwer im Kommen. Thompson Twins, Culture Club, Nena und die Smiths.
Wie sich herausstellte sass ich neben Amanda, 23, degree in business managemant an der NYU und aeusserst talkative and touchy und auch nicht unhuebsch. Jedenfalls erzaehlte sie: ‘I love the Smiths, I love them. I’ve been to London for a year. I love London, I love Europe. Oh, I love New York, too, but it gets at you after a time. No, I love London. But their subway isn’t as good as ours. I love our subway express. I live for the subway express.’ ‘You live for the subway express?’ ‘Yes, Americans are passionate.’
Und ich hatte den Eindruck, dass die junge Dame sich, bereits etwas vom Alkohol derangiert, an mich, wie soll ich sagen, ranschmiss.
‘Geschickterweise’ kam das Gespraech dann auf die Todestrafe. Coole Taktik von mir, ich weiss, und aus war’s mit der Romantik. Nachher schleppte sie den Tuersteher ab.
Aber ein schoener Abend war’s.
Jetzt gibt’s hier erstmal noch ein paar klassische New York Fotos, die jeder schon gesehen hat und die trotzdem wahrscheinlich jeder Tourist hier, und als solcher fuehle ich mich auf jeden Fall noch, macht.
Im Grand Central ist eine Wand aufgebaut, auf der noch immer Fotos von Menschen befestigt sind, die seit dem 11. September vermisst werden. Es ist schon komisch, zu lesen, dass bspw. John Appleby vermisst wird, von dem man nur noch weiss, dass er zuletzt im 105ten Floor gesehen wurde. Diese genaue, vage Ahnung, wo der vermisste Mensch sich im Augenblick seines vermutlichen Todes befunden hat.
Dagegen ist am Ground Zero nichts zu sehen. Nur Baustelle. Zwar wurde ein dahinter befindliches, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenes Gebaeude komplett schwarz zugehaengt und mit einer US-Flagge versehen, das war’s aber auch schon.
Bei all den Wolkenkratzern verliert man einfach den Ueberblick und die Relationen. Was ich an New York besonders mag, ist, dass die Hochhochhaeuser oft schon recht alt sind und immer etwas schmuddelig aussehen. Natuerlich gibt es hier auch die blinkenden, neuen Wolkenkratzer, verchromt, verspiegelt, glaesern, aber eben auch diese alten Kaesten aus den 30er und 40er Jahren. Das Hochhaus oben rechts gefiel mir besonders. Ein riesiger Kasten, sieht aus wie ein Berg.