Mai 2002

happy birthday to me

bodo am 31. Mai 2002 um 08:23 Uhr | link

heute isses mal wieder an der zeit, daß ich meinen geburtstag feiere. ich habe wie immer nicht so viel bock drauf, es wird dann ja aber doch meistens sehr nett. da sind natürlich alle heimchen-leser, die in ffm weilen auch eingeladen. die sause steigt in der cantina buen barrio, in der gutleutstr. 294, hinterhof. und ich düse jetzt mal zum lebensmittel-großhandel.

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stefan am 31. Mai 2002 um 05:25 Uhr | link

1. Cooles komisches Gefuehl, wenn der Aufzug so schnell ist, dass man beim Runterfahren mit dem Druckausgleich nicht nachkommt.

2. Fuer New York City gilt im Moment ‘Water Emergency’. Das Wasserreservoir, das normalerweise um diese Jahreszeit zu 100% gefuellt sein sollte, war vor einer Woche nur zu 29% gefuellt. Folge: Man muss im Restaurant jetzt um ein Glas Wasser nachfragen und bekommt es nicht automatisch.

3.Man geht die Strasse lang und hat das Empire State Building uebersehen.

4. Ein halber Liter Hefeweizen kostet $7.00.

5. Man laesst es besser sein, mit Koreanern ueber die Nachteile kleinwuechsiger Fussballspieler zu diskutieren. Vor allem, wenn man nicht weiss, wie gross die Spieler der koreanischen Nationalmannschaft sind.

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stefan am 29. Mai 2002 um 01:43 Uhr | link

So, heute war ich im Guggenheim. Da dort gerade die Ausstellung Brazil Body&Soul zu sehen ist, habe ich so ziemlich jede Heiligenstatue und Pieta Brasiliens angeschaut. Von modernen brasilianischen Kuenstler war leider nur wenig zu sehen. Insofern wenig interessant. Da die Ausstellung demnaechst wechselt, werde ich wohl nochmal hingehen.
wm 2002Ausserdem habe ich eine Bar bei mir um die Ecke (Wo der Pfeil auf die 11. Strasse trifft, wohne ich) gefunden, die alle Spiele der Fussballweltmeisterschaft uebertraegt: Nevada Smith’s - Where Football is Religion. Immer zwischen 1:30 und 7:30 Uhr. Das sind doch Spitzenzeiten fuer ein paar Bier und Nachos zum Spiel.
Morgen muss ich zum Supreme Court, to file a case. Wer jetzt staunt, muss leider erkennen, dass in New York der Supreme Court das unterste Gericht ist. Das hoechste heisst Court of Appeals. (wen’s interessiert)
Ich bin ja hier, um etwas ueber das amerikanische Rechtssystem zu lernen. Aeusserst verwirrend dieses Case Law. Auch der amerikanische Jurist muss wohl angesichts der Vielzahl der Urteile mit Praezedenzwirkung, deren overruling usw. den Ueberblick verlieren. Daher gibt es private Unternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle Entscheidungen systematische zu ordnen. Das amerikanische System ist, im Gegensatz zum englischen, in dieser Hinsicht nahezu lueckenlos. (Sind ja auch 700 Jahre weniger Urteile.) Die umfassendste Sammlung heisst ‘Shepard’s Citations’ und ist so kostspielig, dass, und ich zitiere, “allein die Ergaenzungslieferungen spielend den Etat eines deutschen Universitaetsinstituts aufzehren” wuerden.
Unglaublich. Wohl das teuerste noch lieferbare Buch der Welt, wie ich annehme.

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stefan am 27. Mai 2002 um 22:10 Uhr | link

breakfast ukrainian style?Nach einem leckeren Fruehstueck bei Veselka machte ich mich auf zur ‘Museum Mile’ in der Upper East Side. Und weil ich beim letzten Besuch dieses Museum verpasst hatte, wollte ich ins Guggenheim. Dort angekommen stellte sich aber heraus, dass ich ein bis zwei Stunden haette warten muessen, bis mir Einlass gewaehrt worden waere. Da es bei den anderen Museen nicht anders aussah, und ich auch unter Woche Zeit habe, spazierte ich durch den angrenzenden Central Park, las dort meinen Gaddis weiter (auch nicht unanstrengend diese letzte Instanz) und genoss den eitlen Sonnenschein.

the salomon guggenheim Im Park streifte ich den Pond, in dem Leute ihre ferngesteuerten Segelboote fahren lassen. Wohlgemerkt, keine Jungs sondern z.B. der Broker aus der Wall Street, der seiner Freundin mal zeigen will, was er so alles drauf hat.
Weiter vorbei an den Portrait-, Karikatur-, Gesichtsmalern, vorbei an den Saxophon-, Posaune, und Ghettoblasterspielern zur Central Park South. Im Park alleine begegneten mir drei Musiker, die Sinatras ‘New York’ spielten. Die Fifth Avenue hinunter, wo vor Tiffany’s & Co zwar nicht ‘New York’, dafuer aber ‘Moon River’ gespielt wird.

ein bisschen Salat und drei handvoll FleischAbends dann ein American Sub gegessen. Das ist ein Sandwich! Und in ‘Insomnia‘ gegangen, der neue Film des Regisseurs von ‘Memento‘. Naja, ganz netter Krimi mit Al Pacino (ok!), Robin Williams (baeh!) und Hillary Swank (nein, nicht verwandt). Aber kein Vergleich zu ‘Memento’.
Achso, ja, ich habe eine New York Fotoseite eingerichtet. So gut es momentan ging. Es sind Frames, sorry. Da aber staendig neue Fotos dazukommen, dachte ich, dass das die beste Moeglichkeit ist, damit man nicht staendig alle alten Fotos immer wieder ansehen muss, bis man zu den neuen kommt. Leider sind auch die thumbs noch relativ gross. Mir fehlt ein gutes, freeware-Grafikprogramm. Da tut sich hoffentlich noch was. Einige Fotos sind schwarzweiss, weil mir das besser gefiel und damit das ganze auch artsy rueberkommt.

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stefan am 27. Mai 2002 um 17:11 Uhr | link

“Gonna tell ya so’hm. Tonite I gonna shake ma booty.” Was meinte die Dame in der U-Bahn?

nick drake

bodo am 26. Mai 2002 um 18:58 Uhr | link

wirklich schöne seite für freunde der musik von nick drake

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stefan am 25. Mai 2002 um 22:32 Uhr | link

im 'tribe'; ich schlafe nicht, das war das BlitzlichtGestern waren wir im ‘tribe’, 1st Avenue/8th Street. Zufallig sind wir da wohl in den Inschuppen geraten. Lauter coole, schicke Leute. Und die Achtziger sind hier schwer im Kommen. Thompson Twins, Culture Club, Nena und die Smiths.
Wie sich herausstellte sass ich neben Amanda, 23, degree in business managemant an der NYU und aeusserst talkative and touchy und auch nicht unhuebsch. Jedenfalls erzaehlte sie: ‘I love the Smiths, I love them. I’ve been to London for a year. I love London, I love Europe. Oh, I love New York, too, but it gets at you after a time. No, I love London. But their subway isn’t as good as ours. I love our subway express. I live for the subway express.’ ‘You live for the subway express?’ ‘Yes, Americans are passionate.’

new york stock exchange Und ich hatte den Eindruck, dass die junge Dame sich, bereits etwas vom Alkohol derangiert, an mich, wie soll ich sagen, ranschmiss.
‘Geschickterweise’ kam das Gespraech dann auf die Todestrafe. Coole Taktik von mir, ich weiss, und aus war’s mit der Romantik. Nachher schleppte sie den Tuersteher ab.
Aber ein schoener Abend war’s.

chryslerbuilding hinter grand central station Jetzt gibt’s hier erstmal noch ein paar klassische New York Fotos, die jeder schon gesehen hat und die trotzdem wahrscheinlich jeder Tourist hier, und als solcher fuehle ich mich auf jeden Fall noch, macht.
Im Grand Central ist eine Wand aufgebaut, auf der noch immer Fotos von Menschen befestigt sind, die seit dem 11. September vermisst werden. Es ist schon komisch, zu lesen, dass bspw. John Appleby vermisst wird, von dem man nur noch weiss, dass er zuletzt im 105ten Floor gesehen wurde. Diese genaue, vage Ahnung, wo der vermisste Mensch sich im Augenblick seines vermutlichen Todes befunden hat.
Dagegen ist am Ground Zero nichts zu sehen. Nur Baustelle. Zwar wurde ein dahinter befindliches, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenes Gebaeude komplett schwarz zugehaengt und mit einer US-Flagge versehen, das war’s aber auch schon.

hure babylon Bei all den Wolkenkratzern verliert man einfach den Ueberblick und die Relationen. Was ich an New York besonders mag, ist, dass die Hochhochhaeuser oft schon recht alt sind und immer etwas schmuddelig aussehen. Natuerlich gibt es hier auch die blinkenden, neuen Wolkenkratzer, verchromt, verspiegelt, glaesern, aber eben auch diese alten Kaesten aus den 30er und 40er Jahren. Das Hochhaus oben rechts gefiel mir besonders. Ein riesiger Kasten, sieht aus wie ein Berg.

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stefan am 24. Mai 2002 um 21:10 Uhr | link

Der Rueckweg vom Central Park fuehrt wieder an dieser Bank vorbei und so mache ich noch einen Eintrag. Samstag und Sonntag ist hier wohl geschlossen und Montag ehren wir hier die Toten aller moeglichen Kriege, die die USA jemals gefuehrt haben. (memorial day) Gefuehrt haben sie ja genug. und so werdet ihr auch Montag nichts von mir hoeren.
Es ist einfach cool, was man hier so nebenbei mitnimmt. Auf dem Weg zum Central Park gab Marc Anthony ein Concert. ’singin’ his heart out’ Free. Ok, nicht gerade meine Musik, aber einem geschenkten Gaul… und die Leute, vor allem die Frauen, vorm Trump-Tower waren am ausflippen. Das Publikum geht hier mit, das ist der Hammer. Gejohle, Gekreische, Applaus “raise your hands in the air” und alle raisen ihre hands, alle.

on washington squareAuch gestern: drei Breakdancer (tic-tac all stars) auf der Washington Square. Alle Zuschauer klatschen wie verrueckt, sprechen laut nach, was sie nachsprechen sollen, feuern an usw.
Oh Mann und ich will nicht dauernd vom Geld sprechen, aber ich kann mir hier wirklich nur was leisten, weil ich weiss, dass ich in ein paar wochen wieder in B bin. Ich wuesste gern, woher die New Yorker alle das Geld haben. Ich dachte, die verdienen alle minimum wage. Und trotzdem bekommen diese Breakdancer von nicht wenigen 10$ in ihre Tueten geworfen. Schon cool.

new york 1

stefan am 24. Mai 2002 um 16:15 Uhr | link

Hallo, da bin ich.
Mittlerweile fuenf Tage in NYC weiss ich gar nicht, was ich schreiben soll.
New York ist natuerlich beeindruckend, faszinierend etc. Und es gibt tausend Kleinigkeiten, die ich beschreiben koennte: die 80-jaehrige Frau, die ihren Dackel auf einem Dreirad hinter sich ueber den Broadway zieht, der schwule Richter, der mit mir nach Alaska reisen will etc.
Aber das Ganze ist so schwer zu fassen. Als ich vor 11 Jahren zum ersten Mal hier war, das erste Mal geflogen, das erste Mal USA, das erste Mal NYC, war alles grossartig, alles neu.
Das ist nicht mehr ganz so. Ich habe inzwischen Djakarta, Bangkok, Sydney und Los Angeles gesehen und New York beeindruckt nicht mehr ganz so wie damals. Das ist klar und auch ok.
Trotzdem merke ich immer wieder, wie ich denke, schade, auch hier gibt es langweilige Menschen, auch hier ist es manchmal nur laut und schmutzig.
Und genau dann passiert es, dass ich in der einspurigen Johnstreet aufschaue und nach hinten, nach vorne und zu beiden Seiten ragen Wolkenkratzer 200 m in die Hoehe. Und es bleibt einem fast die Luft weg.
Ich laufe durch die Strasse und auf einmal glitzert vor einem das Chrysler-Building in der Sonne und ich bin in New York.
Ich suche nicht das Klischee von New York. Nein. Aber ich kriege im Moment meine Erwartungen und die Wirklichkeit, die meine Erwartungen ab und zu enttaeuscht und ab und zu so weit uebertrifft, nicht auf die Reihe.
Scheisse, schreibe ich jetzt nur esoterischen Quatsch? Ich bin hier noch nicht richtig angekommen. Ich will so viel wie moeglich von NYC sehen und erleben und dann ist da diese Frist von knapp zehn Wochen, die mir bleibt. Gleichzeitig denke ich, mein Gott, zehn Wochen ist ewig lang, lass dir Zeit! Und dann liege ich im Park, lese, trinke Kaffee, lass es mir gut gehen und mache nichts von dem, was ich mir vorgenommen hatte.
Nein, New York ist gut! Also keine Sorge, es geht mir gut.

Die Facts:
Mein Wohnung liegt spitze. Mitten im coolsten Viertel, wie’s scheint. Sieht ein bisschen aus, wie Wohnungen in P’Berg. Meine Mitbewohnerin ist ne Nette, die meiste Zeit gar nicht da, so dass ich die komplette wohnung fuer mich habe.
Mein Job ist ok. Unspannend meistenteils, aber wenig zu tun und meine Anwaeltin ist angenehm normal und ebenfalls supernett.
Alles, alles ist teuer. teuer.
Bier: 5$
Zigaretten: 6$
Kaffee und Muffin: 6$

Es gibt erstaunlich wenige Internet-Cafes. Eins ist zwar bei mir um die Ecke, die wollen aber 6$ pro Stunde. Jetzt habe ich eins Midtown gefunden, das ist komplett umsonst. und nicht frequentiert. Sogar den Kaffee gibt’s gratis. Gehoert zu einer Bank und die denken ich mache hier etrade. Egal. Von hier aus werde ich mich wieder melden.
Nur wie ich meine fotos ins Netz bekomme ist mir noch unklar.

So, das war’s fuers erste. Jetzt lege ich mich in den CentralPark. Bis denn.

donnerwetter

bodo am 23. Mai 2002 um 13:40 Uhr | link

soso
aha
eyeyey


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