lecker
stefan am 26. Oktober 2004 um 12:35 Uhr | linkIm vergangenen Jahr habe ich mindestens
- 882 Fliegeneier
- 176 Maden
- 338 Rattenhaare und
- 1746 Milben
gegessen. Sagt dieser Rechner.
Im vergangenen Jahr habe ich mindestens
- 882 Fliegeneier
- 176 Maden
- 338 Rattenhaare und
- 1746 Milben
gegessen. Sagt dieser Rechner.
Selten hat mich ein Sommerhit mehr genervt als dieses Dragosta din tei (oder ähnlich. und was ist eigentlich haiduchi?). Könnte natürlich sein, dass es mir jedes Jahr so geht, aber da lob’ ich mir doch Las Ketchup.
ich glaube, man fährt ganz gut, wenn man jederzeit jedem menschen jede art von verhalten zutraut. auf jeden fall hilft es, dem überraschungsmoment vorzubauen. und richtig lustig wird es dann, wenn man sich selbst jerderzeit jede art von verhalten zugesteht, obwohl nein, das ist dann schon wieder schlechter stil, schade!
also ich muß schon sagen: der ganze schlechte stil, der mich alltäglich so umgibt, bringt mich noch ins grab!
bezeichnend: Die Erklärungen der Sachgeschichten , wie es zu Hochwasserkatastrophen kommt, ist komplexer als die von galileo.
lächerlich: Die Empörung, wenn der Kapitalismus seine Fratze allzu offen zeigt, und jemand versucht, den Dresdnern Sandsäcke zu verkaufen.
nervend: Die ständige Beschwörung der Volksgemeinschaft… und ‘45 war’s genauso.
helft mir, und unterstützt meinen aufruf durch aufmunternde kommentar-einträge!
der stefan hat keinen bock mehr auf heimchen!
daher rufe ich hiermit die initiative ‘kein heimchen ohne stefan!!!’ ins leben. ich will mich hier nicht alleine blamieren.
reih’ dich ein in die arbeitereinheitsfront, weil du auch, oder na ja, weil halt irgendwie jeder von uns außer den mächtigen und den bonzen auch ein arbeiter ist. gelle?
wirres und unzusammenhängendes als folge totaler übermüdung.
einer meiner leidenschaftlich und gut turntable spinenden freunde hat seit neuestem die marotte, sich immer mal wieder am telefon, vorausgesetzt er kann feststellen, daß der anrufer ihm bekannt ist, mit ‘in the mix, alder’ zu melden. als ich das letztens zum ersten mal hörte, da mussten ich und die umstehenden sinnesgenossen sehr herzlich lachen. erstens weil es enorm bescheuert ist, und zweitens weil es enorm wunderbar ist, denn es gab uns allen anlaß, in unserem lachen unser sinnesgenossenschaft fühlbar zu verwirklichen, wozu uns x mit seinem scherz den perfekten anlaß lieferte. we are family, unser herz schlägt für dieselbe sache, ohne die wir recht verloren wären.
we are family. wenn ich sowas schon höre, könnte ich kotzen. die kenntnis von cultural studies, und die hervorhebung des polysemischen charakters des symbolischen verweiszusammenhanges ‘pop’ hat das thema zwar in den rang soziologisch ernstzunehmender phänomene gerückt, macht es aber gleichzeitig dem emphatischen rezipienten verdammt schwer, seiner emphase weiterhin ungehindert freien lauf zu lassen, alldieweil: es wird schwierig mit dem pop und dem distinktionsgewinn, und das, obohl dessen möglichkeit gerade erst durch diesen ansatz aufgezeigt wird. diesem gedanken hing ich heute morgen grüblerisch in meim club nach, wo teschno-nacht war, und ich so um 7.30 uhr anfing, keinen bock mehr zu haben, den bis zum letzten moment infernalisch knüppelnden dj, der sich musikalisch aufführte, als müsse er die apokalypse verkünden, zu baldiger beendigung des dramas drängte, weil das arme thekenpersonal und ich schon auf dem zahnfleisch gingen, und ich keinen (ökonomischen) sinn darin sah, für die letzten 20 druffies noch ne stunde weiterzumachen. da saß ich nun also auf meinem hocker, und habe die leute beobachtet, und mir gedacht, von wegen we are family, was für spackos da dabei sind (um die uhrzeit sind es oft zum größten teil spackos), klar sowas sieht man auch ohne cultural studies- kenntnisse. wohlgemerkt, es war teschno, ich bin ja eher so der house-typ, da ist es meistens nicht ganz so arg. anyway, man kann mit leuten vermittels der indentifikation mit styles gemeinsamkeit herstellen, aber man wird dann leider auch oft mißverstanden, falsch, nicht verstanden, weil die kategorie style zu abstrakt ist, um eine einigermaßen präzise verortung herzustellen, polysemisch eben, und plötzlich glauben irgendwelche oberhirnis mit einem gemeinsamkeit herstellen zu müssen, und dann muß man ganz schnell abwinken. tja und so bleibt dieser weg der begründung von identität im sozialen, wie alle anderen auch, wenn auch nicht direkt versperrt, so doch hochgradig ambivalent, mißverständlich und komplex, und ist damit soziologisch zwar hochinteressant, aber alltagspraktisch eher verzweifelt. w.i.r müssen weiter!