Juli 2002

explosion

bodo am 31. Juli 2002 um 22:46 Uhr | link

und wer das geheimnis entdeckt, der ist toll.

all i need

bodo am 28. Juli 2002 um 12:02 Uhr | link

examen

stefan am 27. Juli 2002 um 23:29 Uhr | link

Wie’s ausschaut, habe ich tatsächlich das schriftliche Examen bestanden. Im November kommt die Kür.

cape cod

stefan am 27. Juli 2002 um 23:15 Uhr | link

Und noch ein Ausflug. Kohun und ich mieteten einen Wagen, einen Chevrolet Malibu, und fuhren nach Cape Cod, genauer gesagt nach Provincetown am äußersten Zipfel von Cape Cod. Eigentlich wollten wir an die Niagarafälle. Unsere finanzielle Lage hinderte uns aber daran.
Da meine Anwältin so von Provinetown schwärmte und erzählte, dass dort gerade whale watching season sei, beschlossen wir, dorthin zu fahren. Wem Cape Cod nichts sagt: Hyannisport, Martha’s Vinyard etc. Na klingelt’s? Jawoll, die Kennedys.
Quer durch Connecticut und Rhode Island ins westlichste Massachusetts.
Wunderschön gelegen ist Provincetown dennoch schauderhaft. Naja, nicht schauderhaft aber eine tourist-trap par exellence. Nippes hier, Nippes da, überteuerte Restaurants und Cafes.
Komischerweise ist Provincetown anscheinend eine Hochburg der Lesben und Schwulen der amerikanischen Ostküste. Ich habe noch so viele gleichgeschlechtliche Paare gesehen wie dort. Gleichzeitig ist Provincetown das Urlaubsziel vieler amerikanischer Großfamilien, die durch die Commercial Street wackeln. Transvestitenshows erfreuen sich großer Beliebtheit, Karaokebars haben regen Zulauf etc.
Favourites sind natürlich Freddie Mercury, Elton John, Abba und Lieder aus den 50ern und zweidrei sangen richtig gut.
Am nächsten Tag dann Wale schauen. Wie das bei wildlebenden Viechern so ist, sie kommen nicht auf Bestellung. Und so war die Ausbeute denn doch recht mager: Drei Finnwale, davon eine Mutter mit Kalb. Man sah sie blasen und kurz den Rücken und schon waren sie wieder weg.
Trotzdem noch ein Foto. In der Zentrale ‘unserer’ Walorganisation zeigten sie nachher ein Video früherer Expeditionen, in dem die Wale allerlei Kunststücke aufführten und die Nähe der Menschen geradezu zu suchen schienen. Nicht so bei uns. Aber wir hatten zumindest einen schönen, langen Bootstripp.

the berkshires

stefan am 22. Juli 2002 um 22:24 Uhr | link

So, da bin ich wieder. Zurück von einem sonnigen, relaxten Wochenende mit kulturellem Höhepunkt.
Wie man sieht ging ich outdoor-Aktivitäten nach.
Samstag Abend gab Kurt Masur sein Abschiedskonzert in Tanglewood. Großartig informell. Man bereitet etwas zum picknicken vor, wir hatten chickenlegs in Tamari-Sauce, Kräuterkartoffeln und Salat, nimmt eine Flasche Wein mit, packt zwei Liegestühle ein und fährt nach Lenox. $15 Eintritt. Man speist zwischen allen anderen meist New Yorkern und wartet, bis Kurt Masur sich auf die Bühne bequemt.
Gegen 8.30 p.m. tat er das dann auch. Zuerst das Doppelkonzert von Brahms, eins meiner Lieblingsstücke und dann die Erste von Mahler, damit die Amis auch was zum mitwippen haben, im 3. Satz.
Sehr, sehr schön. Satt liegt man unter einem Sycamore-Tree, sieht den Mond aufgehen, die Sterne funkeln und genießt die New Yorker Philharmoniker.
Klasse!
So schön die Simplizität der Amis im Umgang mit klassischer Musik auch ist, sie hat auch ihre Schattenseiten. Mitten im letzten Satz der Symphonie brach die Hälfte des Publikums auf, klapperte mit Stühlen, packte Geschirr zusammen etc. nur um am Ende des Konzerts nicht im Stau stehen zu müssen. Kaum jemand blieb zum Applaudieren oder für ein eventuelles ‘Encore’. Unglaublich!
Schön war’s trotzdem.
Und ich liebe die amerikanische Landschaft, Flora und Fauna. Ich sah Skunks, Geier, Kardinäle, Chipmunks, Kojoten und sogar einige Kollibris.
Ein Abstecher nach Vermont stand ebenfalls noch auf dem Programm. Da ich immer noch reichlich fertig bin, habe ich momentan keine Lust viel mehr zu schreiben. Morgen vielleicht.

juhuuu

bodo am 19. Juli 2002 um 19:16 Uhr | link

man verbringt sein leben mit erschreckend vielen sachen, von denen man froh ist, wenn sie vorbei sind. nein, ich meine nicht meinen aufenthalt in berlin, sondern die siebenstündige fahrt von dort nach bonn. zum glück habe ich einen netten tramper aufgegabelt, der auch ein stück gefahren ist, sonst wäre ich gestorben. danke an alle, die mir den berlin-aufenthalt versüßt haben: ihr wißt, wer ihr seid! und special thanks für den schönen abschlußabend bei roland und valeska. jetzt bin ich hier, und mein lieber freund sven hat alle folgen von dieser ‘fantastic voyages’-musikvideo-doku aufm ersten aufgezeichnet, und ich habe festgestellt, daß das video des jahrhunderts auch dabei ist: ‘all i need’ von air, seufz! wundervoll!!! und morgen geht es, jubdiduh, nach köln zur lang erwarteten mathew barney-show im museum ludwig, ja,ja,ja. sucht euch die links doch selber raus. ach ja.

bald wieder

stefan am 18. Juli 2002 um 20:25 Uhr | link

Lange nichts geschrieben. Erst die Hochzeit meiner Schwester, dann die langen Reisen, dann die Arbeit. Stress! Wenn auch nicht nur unangenehmer. Auch jetzt nur die paar kurze Zeilen. Erst am Montag gibt’s einen längeren Eintrag. Übers Wochenende hat mich meine Anwältin in ihr Haus in Massachussetts eingeladen. Ganz in der Nähe gibt Kurt Masur ein Abschiedskonzert. Picknick ist geplant. Wird hoffentlich nett.
Bis Montag.

sightseeing pur

bodo am 16. Juli 2002 um 18:46 Uhr | link

spitzenwetter heute, wa? nicht zu heiß, leichte brise, sonnenschein. ergo icke heute zum ersten mal so richtig echtes touri-programm durchgezogen.

1. spree-bootsrundfahrt gemacht. cool. worin der guide am besten bescheid wußte war, wieviel vor allem die bauten im regierungsviertel hätten kosten sollen, was sie dann am ende tatsächlich gekostet haben, wann sie hätten fertiggestellt werden sollen, und wann sie dann tatsächlich fertiggestellt wurden, und schließlich, wie die einzelnen projekte, wie zum beispiel die kita oder das wohnviertel für die bundestagsabgeordneten in den sand gesetzt wurden. das alles hat er auf sehr charmante und sympathische art und weise dargeboten, der wußte echt über jede baupanne bescheid.
sein kommentar zum kreuzberger wein war übrigens: ’sein bukett ist so erlesen, daß es nur der kenner vom essig zu unterscheiden vermag.’ (hat er zitiert, weiß aber nicht mehr von wem).

2. versuch, die donnerkuppel von innen zu besichtigen, vor dem thunderdome war mir dann aber die schlange zu lang.

3. vorm hotel adlon hängengeblieben, weil da ganz viele leute standen, und offensichtlich auf prominenz gewartet haben. da ich eh gerade eine pause nötig hatte: dazugesetzt, mitgewartet, mir gedacht, daß da bestimmt gleich madonna oder so rauskommt. kam aber die ganze zeit niemand berühmtes. schließlich rausgefunden, daß ein großteil der anwesenden auch nur stehengeblieben ist, weil da andere leute schon standen, und keiner so genau wußte, auf wen da so gewartet wird. das einzig lustige war, daß die meute, egal welchen nachtkappen, die da rauskamen, immer zugejubelt haben. weitergegangen. zur

4. eigentlichen zentrale der urbanen macht: potsdamer platz. hatte ich zum letzten mal im absoluten rohzustand gesehen. bot aber nix unerwartetes, einkaufspassage, musical-haus, imax 3d, der übliche urbain entertainment-quatsch eben. war aber alles zu meiner überraschung recht stark frequentiert.

5. bißchen anders nach hause gefahren als sonst, getränke gekauft, mich natürlich mit der entfernung verschätzt, und ewig weit meine getränke schwitzend durch die gegend geschleppt.

puuh!

lustig

bodo am 15. Juli 2002 um 23:01 Uhr | link

ach ja, und jetzt noch was lustiges aus berlin: auf meinem gerade zurückgelegten heimweg von einem gute nacht-bierchen kam ich durch die zionskirchenstr., die ungelogen vom anfang bis zum ende von einer sexuell offenbar schwer entrückten frau zusammengeschrien wurde, die sich offensichtlich mit ihrem partner oder ihrer partnerin bei offenem fenster entspannte. es klang allerdings weniger nach schrei, als vielmehr nach einem immer wieder ansetzenden versuch, so richtig knödelig aus der kehle heraus zum vortrag einer opernarie anzusetzen. mächtig unerotisch, das. ein glück hat man von dem typ, so es denn einer gewesen sein sollte nix gehört, sonst wäre es echt eine billo-porno-synchronisation par exellence gewesen. uh baby, ich spritz gleich ab, ja, ich besorg\’s dir und so.

hamburg vs. berlin

bodo am 15. Juli 2002 um 22:49 Uhr | link


schwuppdich ist schon wieder ein wochenende in hamburg vorbei. grund genug, um zwischenbilanz zu ziehen, und mehrere steile thesen zum thema hamburg, berlin, und auch eine these zum thema frankfurt aufzustellen. unnötig zu erwähnen, daß mein blick auf die beiden ersteren natürlich sehr fragmentarisch ist.

1. ein erschreckend großer teil von berlin ist sauhäßlich.

2. hamburg und berlin sind gleichermaßen service-wüsten, zumindest was die gastronomie betrifft. ich erwarte kein \’bitte sehr, bitte gleich\’ von servicekräften, sehr wohl erwarte ich, daß sie mir nicht das gefühl vermitteln, es handle sich bei der bestellung eines bieres um eine zumutung.

3. nach hamburg reinzufahren ist einfach schön. wenn schon flachland, dann wenigstens mit großen wasserflächen mitten in der stadt, obwohl mir berge natürlich immer noch am liebsten sind.

4. nach berlin reinzufahren ist doof.

5. die neue tocotronic-platte ist wider erwarten super.

6. mir liegt die bourgoise distanziertheit der hamburger mehr als die ins prollige tendierende hauptstadt-großkotzerei der berliner, die sich vor allem in übermäßig selbstbewußtem zur schau stellen der unerträglichen ‘berliner schnauze’ manifestiert.

7. die ehemals ‘alternativen’ stadtteile berlins, und hier ist mein anschauungsmaterial vor allem prenzlauer berg und mitte, fallen gentryfizierungsprozessen zum opfer. die kneipenkultur in der gegend um die kastanienallee besteht mittlerweile zum größten teil aus schlechter bistro- und systemgastronomie. schade eigentlich.

8. hamburg kommt meinem bedürfnis nach einer einigermaßen klar strukturierten stadt, mit klarem zentrum und so sehr entgegen.

9. es nervt, wenn man, wie es in berlin zu sein scheint, ewige reisen durch die stadt zurücklegen muß, wenn man sich ein paar vernünftige second-hand-shops anschauen möchte.

10. frankfurt is a good place to be, und tausendfach besser als sein ruf. man muß sich in frankfurt einfach mal mehr anschauen als den bahnhofsvorplatz und die zeil.

ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, denn wie gesagt ist meine perspektive von hamburg und berlin nur sehr ausschnitthaft.


akzent