August 2002

flut

stefan am 19. August 2002 um 18:09 Uhr | link

bezeichnend: Die Erklärungen der Sachgeschichten , wie es zu Hochwasserkatastrophen kommt, ist komplexer als die von galileo.

lächerlich: Die Empörung, wenn der Kapitalismus seine Fratze allzu offen zeigt, und jemand versucht, den Dresdnern Sandsäcke zu verkaufen.

nervend: Die ständige Beschwörung der Volksgemeinschaft… und ‘45 war’s genauso.

freud ade

bodo am 15. August 2002 um 12:53 Uhr | link

gute nachricht für alle, denen psychoanalytische theorie und praxis schon immer ein dorn im auge waren: der weltgesundheitsrat hat heute die endgültige abschaffung des unbewußten beschlossen. wurde ja auch mal langsam zeit.

i’ve lost my sense of humor

bodo am 13. August 2002 um 22:13 Uhr | link

i’ve lost my sense of humor. ich schaue gern. im besonderen war sie davon betroffen. wenn sich ihre haare zufällig so teilten, dass sie das stück der wirbelsäule an ihrem hals frei legten, dann konnte man sicher sein, dass mein blick auf diesem stück wirbelsäule klebte, weil mir sie und ihr stück wirbelsäule eins schienen. und so, wie eben alles nach und nach verblasst, bleibt auch von ihrem stück wirbelsäule an ihrem hals nur noch die idee von einem stück wirbelsäule übrig. das stück wirbelsäule löst sich mit der zeit von ihrem hals und bleibt lediglich als symbol einer sich mehr und mehr im diffusen verlierenden vorstellung übrig, dass es etwas hätte geben können, jenseits vom alleine sein. baby all my life i have been drivin? home to you, aber bin nie bei dir angekommen.

ich freu mich auf den winter

bodo am 13. August 2002 um 10:36 Uhr | link

das hier hat der herr heimchen schon mal vor langer zeit verlinkt. und weil es so wunderschön ist, mach ich es heute nochmal.

aufruf

bodo am 10. August 2002 um 18:32 Uhr | link

helft mir, und unterstützt meinen aufruf durch aufmunternde kommentar-einträge!
der stefan hat keinen bock mehr auf heimchen!
daher rufe ich hiermit die initiative ‘kein heimchen ohne stefan!!!’ ins leben. ich will mich hier nicht alleine blamieren.

das ist wahnsinn, warum schickst du mich in die hölle!

bodo am 9. August 2002 um 15:48 Uhr | link

hölle, hölle, hölle, hölle! ich habe mir mit partion-magic meine natürlich absolut unzureichend gebackupte daten-festplatte gekillt, obwohl ich garnicht diese, sondern meine systemplatte partitionieren wollte. da ist alles drauf: meine ganze musik, texte, einfach alles erstmal nur noch datenschrott, den ich mir jetzt für sauteuer euro wiederherstellen lassen muß, das geht wenigstens. leude, ich sach’s euch: immer schön backups machen, sonst geht das ins auge. wie blind muß man denn sein, sich auf so ein unzulängliches medium wie festplatten zu verlassen? ich idiot !!!!!!

verschwende deine jugend nicht!

stefan am 8. August 2002 um 11:00 Uhr | link

jetzt habe ich es fast durch, das zeitgeistige verschwende deine jugend von jürgen teipel. was man dem buch lassen muß ist, daß es ausgesprochen unterhaltsam und kurzweilig ist. es macht auf jeden fall spaß, es zu lesen, da hatte ich vorher so meine zweifel. was man dem buch ankreiden muß ist, daß es über weite strecken inhaltlich dermaßen arm und lächerlich ist, daß man sich fast schon drüber ärgern könnte. dat is doch nit witzisch, wenn in die jahre gekommene ex-punks oder was auch immer sich mystifizeriend über die massenschlägereien, in die sie mitverwickelt waren auslassen. frei nach dem motto: ‘hoho, ja mann, so hart waren wir drauf, damals.’ also nein danke, das ist peinlich. auch die rumdisserei berührt einen eher unangenehm, gabi delgado von daf tritt da mit ganz besonderen volltrotteleien in den vordergrund. mensch, das waren zu der zeit einfach ganz normale pubertätsprolls! so gesehen also auch wiederum angenehm ernüchternd, die schwarte. zu bedenken bleibt natürlich, daß das buch ja kein ‘tatsachenbericht’ ist, sondern ein zusammenschnitt der welt, wie jürgen teipel sie sieht. vielleicht will uns der autor ja mitteilen, wie hart ER früher so drauf war.

schöne mucke

bodo am 6. August 2002 um 22:03 Uhr | link

herrliche musik, tolle videos. war mir bislang gar nicht so klar, was für eine klasse band weezer eigentlich ist. ich kannte auch bisher nur 2-3 lieder. das muppets-video ist unschlagbar niedlich. auch ganz wundervoll: ‘Island in the sun’. hörn se sisch det mal an. [via videos.antville]

au revoir II

bodo am 6. August 2002 um 20:59 Uhr | link

es ist weihnachten. ich bin bei ihr zu hause, da von wo sie herkommt, wo sie aufgewachsen ist. das ist das erste mal in meinem leben, daß ich weihnachten nicht mit meiner eigenen familie verbringe. aber irgendwie habe ich gerade zwei familien, glaube ich zumindest. ich bin in den letzten jahren ziemlich häuslich geworden, und finde es daher gut, weihnachten im kreise seiner lieben zu verbringen. das fand ich früher natürlich nicht. weihnachten an sich ist mir natürlich dennoch wurst. im hausflur ihres elternhauses befindet sich ein riesiger spiegel. vor dem stehe ich jetzt, heiligabend, kurz vor dem festtagsmenü, und überprüfe den korrekten sitz meines anzuges. sieht gut aus. dann stelle ich mich an die treppe, die in den zweiten stock des hauses führt, und schaue nach oben. am ende der treppe liegt ihr früheres zimmer. in dem befindet sie sich gerade, und zieht sich um, ich kann sie nicht sehen, ich höre sie aber, und das genügt. weil mich jetzt, wie oft wenn ich hier bin die melancholische angst beschleicht, daß es das letzte mal sein könnte, muß ich einen snapshot machen, versuchen alles genau festzuhalten, und mir gut zu merken. und als ich mich nach den feiertagen verabschiede, um den weg zurück nach frankfurt anzutreten, und noch einmal um mich schaue, da ist es tatsächlich das letzte mal, aber ich weiß es noch nicht.

au revoir

bodo am 4. August 2002 um 10:56 Uhr | link

da sitzen wir also nun. es ist der letzte tag unseres urlaubes, den wir am meer verbringen. sie sitzt auf einer felsspitze, die ins meer hineinragt, und ich am strand, ca. 150 meter von ihr entfernt. sie starrt aufs meer. sie liebt das meer. ich finde das meer ja eher geht so. berge, die bieten wenigstens orte, an die man sich wünschen kann, das meer bietet nur nichts, wenn man einfach so mittendrauf ist, ist man vollkommen verloren. sie nimmt abschied von ihrem meer, und ich sehe ihr dabei zu. irgendwie rührt mich das bild, und so nach und nach dämmert mir auch warum: es war ein wunderschöner urlaub und wir nehmen abschied von einander, und es ist genau so, wie wir da jetzt sitzen. sie starrt auf das meer, ca. 150 meter von mir entfernt, und ich starre auf sie, und näher als so werden wir uns nicht mehr kommen. war ‘ne lange nacht, ich gehe jetzt ins bett.


akzent