Dass ich mein Konto immer noch bei der Sparkasse habe, liegt unter anderem daran, dass ich mich immer noch gerne an Weltspartagsgeschenke und an die Knax-Zeiten erinnere.
Zum Weltspartag gab’s jedesmal Bücher, wie: “Vom Baum zum Papier” oder “Vom Dorf zur Stadt”, von denen ich damals einiges lernte. Mein absolutes Lieblingsbuch aber war: “Die Reisen des James Cook”, in dem ich erfuhr, dass und wie der große Kapitän 1779 auf Hawaii von Eingeborenen entseelt wurde. Passend dazu bekam man denn auch noch ein klasse Blasrohr mit Gumminoppen-Pfeilen.
Außerdem kam jeden Monat ein neues Knax-Heft raus, und ich bin auch wirklich immer brav zur Sparkasse und hab es mir geholt. Ich war ansonsten leider kein großer Comic-Leser vor dem Herrn (mein Geld trug ich lieber zur Sparkasse), aber das Knax-Heft hat mich doch oft amüsiert.
Neulich jedenfalls lagen bei der Sparkasse mal wieder Knax-Hefte aus, und ich nahm mir eins mit.
Formal hat sich nicht viel verändert. Didi ist immer noch der altkluge Streber, Schlapf schläft immer noch, und Brunhold sieht immer noch nix. Aber Thema war diesmal die Gentechnik, deren Gefahren Fetz Braun und Kumpanen am eigenen Leib erfahren mussten. Fetz Braun klonte sich und seine Bande. Dabei kamen dann natürlich noch bösere Gestalten als die Originale raus, die sogar die Original-Fetzensteiner in Gefahr brachten.
Ich kann mich nicht erinnern, dass gesellschaftlich umstrittene Themen auch in den Endsiebzigern und Anfangachtzigern vom Deutschen Sparkassenverlag angegangen wurden. Fetz Braun baute jedenfalls keine SS20-Raketen, die Ambros mit Cruise Missiles beantwortete (die bösen Sowjets und die guten Amis), auch ein supergauendes Atomkraftwerk befand sich meines Wissens nie auf der Insel. (Da ich zu Zeiten von Tschernobyl kein treuer Knax-Leser mehr war, möge man mich korrigieren.)
Nun wären die Gefahren der siebziger und achtziger Jahre auch schwer darstellbar gewesen, ohne dass die gesamte Insel Knax draufgegangen wäre und die Knaxianer zumindest für die nächsten 10.000 Jahre verstrahlt gewesen wären. Da sind die heutigen Probleme doch subtiler, wenn auch nicht kleiner, und sparkassencomichafter geworden.
Ich warte auf das nächst Knax-Heft und bin gespannt, ob, Globalisierung, BSE oder Maul- und Klauenseuche thematisiert werden. Muss Emmerich Konkurs anmelden? Muss Walter Wildfang alle Rehe des Waldes notschlachten?
Sie werden von uns über die weiteren Entwicklungen informiert.